Bautagebuch

  • Unser Passivhaus entsteht

    Noch ist unser Bauplatz eine grüne Wiese: 629 Quadratmeter warten darauf, bebaut zu werden. In wenigen Tagen soll endlich der Bagger anrücken! Und dann wird aus unseren Plänen Wirklichkeit. Auf dem Papier sieht unser Passivhaus toll aus, modern und geradlinig.

1. Woche

  • Endlich geht es los!

    Der Bagger ist da! Nach dem Abschieben des Mutterbodens wird die Baugrube ausgehoben. Die ist nur etwa einen Meter tief, da wir ja nur Platz für die Bodenplatte brauchen. In die Baugrube wird Schotter als frostsicherer Unterbau eingebracht.

2. Woche

  • Dämmung für unsere Bodenplatte

    Die Dämmung unter der Bodenplatte wird verlegt: 30 cm dicke Platten aus extrudiertem Polystyrol (z.B. Styrodur). Dadurch kann die Bodenplatte mit einem U-Wert von 0,1 W/m²K realisiert werden.

3. Woche

  • Die ersten Betonmischer rollen an

    Die Bodenplatte wird bewehrt, und dann rollt der erste Betonmischer an: Die Bodenplatte wird gegossen. Am nächsten Tag ist der Beton schon so hart, dass die Handwerker anfangen können, die Außenwände zu mauern.

4. Woche

  • Unsere Heizung - die Betonkerntemperierung

    Bevor unsere Sichtbetonwand gegossen werden kann, muss sie noch „gefüllt" werden. Sie ist nämlich nicht nur dekorativ, sondern dient auch einem sehr nützlichen Zweck: Sie ist die Heizfläche für unser Wohn-Esszimmer und den Flur.

5. Woche

  • Das Haus nimmt Formen an

    Die Mauern vom Erdgeschoss werden fertig gemauert. Jetzt kann die Decke über dem Erdgeschoss betoniert werden. Als wir anschließend durchs Gebäude laufen, wirken die Räume auf einmal so klein und dunkel.

6. Woche

  • Wer suchet der findet

    Wir sind auf der Suche nach dem Regenwasseranschluss. Da, wo er nach Plan sein müsste, graben die Handwerker zunächst vergebens. Am nächsten Tag – nachts hatte es stark geregnet und die Erde im gegrabenen Loch war durch das Regenwasser abgerutscht – kommt er dann endlich zum Vorschein.

7. Woche

  • Der Sommer macht Pause - die Handwerker nicht

    Diese Woche arbeiten die Handwerker wegen der Ferienzeit nur in halber Besetzung weiter. Aber es geht trotzdem gut vorwärts: Die Entwässerungsleitungen rund ums Haus werden verlegt und der Graben aufgefüllt, damit nächste Woche das Gerüst gestellt werden kann.

8. Woche

  • Gut gerüstet

    Anfang der Woche wird rund ums Haus das Gerüst gestellt. Im Obergeschoss werden die letzten Wände hochgemauert, und alle Zimmer können nun räumlich erlebt und erkundet werden.

9. Woche

  • Jede Menge Beton

    Der erste Teil vom Dach ist bald fertig: Auf die Elementdecken im Flachdachbereich kommt die Betonschicht. In dieser Betonschicht verlaufen die Lüftungsleitungen für die drei darunter liegenden Zimmer.

10. Woche

  • Der Rohbau steht

    Die Maurerarbeiten sind jetzt abgeschlossen: Die Giebelwände sind fertig, die Attika auf dem Flachdach auch, und die Rohbaufirma räumt im Lauf der Woche die Baustelle. Unser Rohbau ist nun fertig und wartet auf sein Dach. Kleine Verschnaufpause für die lärmgeplagten Nachbarn!

11. Woche

  • Wir nutzen die Wartezeit

    Wir warten auf den Dachstuhl. Das Holz soll nächste Woche geliefert und montiert werden. Hoffentlich klappt alles, dann haben wir noch die Chance, fürs Richtfest etwas Spätsommerwetter abzubekommen!

12. Woche

  • Endlich ein Dach über dem Kopf

    Diese Woche ist es so weit: Der Dachstuhl wird aufgerichtet. Unser Pultdach wird ganz ohne Dachüberstände ausgeführt, um die Form des Gebäudes klar hervorzuheben.

13. Woche

  • Ein Grund zum Feiern

    Der Zimmermann hat den Dachstuhl fertiggebaut und sich um Konterlattung und Lattung sowie um Trauf-, First- und Ortgangausbildung gekümmert. Das Dach ist jetzt so weit, dass demnächst die Dachziegel kommen können.

14. und 15. Woche

  • Das Dach wird wasserdicht

    Es wird weiter am Pultdach gearbeitet: Der Blechner kommt und montiert die Dachrinne sowie die Ortgangbleche. Zuvor wurden die Latten seitlich ausgeschnitten, damit die Bleche bündig abschließen und nicht auftragen.

16. bis 22. Woche

  • Wir drehen Däumchen

    Der Fenster-Industrie scheint es derzeit gutzugehen: Wir müssen wegen sehr guter Auftragslage immer noch auf unsere Fenster warten, was unseren ursprünglichen Zeitplan etwas durcheinanderbringt.

23. Woche

  • Das Warten hat ein Ende

    Ja, ja, ja, unsere Fenster sind da! Mit dem LKW sind sie aus Österreich angereist. Trotz Wintereinbruch sind sie, Gott sei Dank, heil hier angekommen und werden nun mit Hilfe eines Traktors abgeladen und zum Haus transportiert.

24. Woche

  • Wettrennen mit dem Winter

    Der frühe Wintereinbruch bringt uns ins Schwitzen: Manche Arbeiten sind bei Minusgraden nicht möglich, was zu weiteren Verzögerungen führt. So sehr die Kinder sich über den Schnee freuen – wir schieben genervt den geplanten Einzugstermin weiter nach hinten.

25. Woche

  • Die Hülle wird komplett

    Die restliche Außendämmung wird aufgeklebt – nicht ganz einfach, da die Temperaturen wieder gesunken sind. Daher heizen wir das Haus Tag und Nacht von innen, und am Ende ist es tatsächlich geschafft: Die Hülle ist komplett.

26. bis 28. Woche

  • Winterpause

    Weihnachten, Silvester, Neujahr… wir gönnen den Handwerkern ihre Verschnaufpause. Der Winter darf sich solange richtig austoben!

29. bis 30. Woche

  • Es wird immer dichter

    Es geht putzmunter weiter: Nach der Verlegung der Abdichtung auf dem Rohboden im Erdgeschoss werden nun die Rohinstallationen für Elektro, Lüftung, Heizung und Sanitär verlegt.

31. bis 34. Woche

  • Der Estrich wird eingebracht

    Nachdem die Rohinstallationen abgeschlossen sind, wird nun der restliche Innenputz aufgebracht. Wir haben uns für einen Kalkzementputz entschieden, da er im Vergleich zu Gipsputz für ein besseres Raumklima sorgt und weniger empfindlich gegen Schimmelbildung ist.

35. Woche

  • Alles dicht?

    Nachdem der Estrich erst mal eine Woche geruht hat, überprüfen wir nun die luftdichte Hülle mit einem Blower-Door-Test. Hier wird im Gebäude ein Über- und ein Unterdruck von 50 Pascal erzeugt.

36. bis 37. Woche

  • Viel los auf der Baustelle

    Mit Ablauf der ersten Woche nach der Estrich-Einbringung starten wir nun das Aufheizprogramm zur Estrich-Trocknung. Dazu wird die Fußbodenheizung in Betrieb genommen und bis zur maximalen Temperatur langsam hochgefahren.

37. bis 39. Woche

  • Besucheransturm

    Den Wahlsonntag haben wir gut gewählt: Unser „Tag der offenen Tür" ist ein voller Erfolg! Schätzungsweise 200 Besucher geben sich im Lauf des Tages die Klinke in die Hand.

40. bis 42. Woche

  • Endspurt

    Bevor es auf das große Finale zugeht, wird im Außengelände noch unsere Retentionszisterne eingebaut. Sie ist aus Beton und hat ein Retentionsvolumen von 2 m³, das verzögert an die Kanalisation abgegeben wird. Insgesamt fasst sie 4 m³ – damit bleibt auch noch genug Gießwasser für den Garten übrig.

Epilog

  • Wir leben seit genau sechs Monaten im neuen Haus und möchten es nicht mehr missen. Wir haben nicht nur mehr Platz, sondern auch ein ganz neues Wohngefühl. Es ist jetzt Anfang November und wir brauchen immer noch keine Heizung! Ein Tag Sonnenschein, und die Raumtemperatur klettert um ein bis zwei Grad nach oben.